Computergestützte Testverfahren
Die computergestützten Testverfahren des IFP
1. Die Anforderungen des Gesetzgebers und der DIN Norm 33430
Rund 1% der Bewerber im öffentlichen Dienst leben mit einer Behinderung.
Bewerber mit Einschränkungen im Sehen bilden dabei die größte Gruppe, wobei der Grad der Beeinträchtigung erheblich variiert. Eine weitere große Bewerbergruppe bilden Bewerber mit Einschränkung im Hören. Häufig tragen sie ein Hörgerät oder ein Implantat. Die dritte Gruppe fasst Bewerber mit unterschiedlichen Einschränkungen in der Motorik zusammen. Darüber hinaus finden sich eine ganze Reihe weiterer Behinderungsformen unter den Bewerbern, vom Autismus bis hin zur Konzentrationsschwäche.
2. Computergestützte Testverfahren für behinderte Bewerber
Wir werden künftig unseren Mitgliedskommunen die Möglichkeit anbieten, behinderte Bewerber zum Zwecke der Barrierebefreiung mit computergestützten Testverfahren zu testen. Dies wird aber nicht für alle Formen von Behinderungen möglich sein. In den Fällen, wo dies möglich ist, stellt dies eine komfortable Möglichkeit dar, kostengünstig in den eigenen Räumen Einzeltests durchzuführen.
2. Arten von computergestützten Testverfahren
- Der PC erfasst die Antworten, eine Testleiter erläutert die Aufgaben. Die Ergebnisse können direkt nach dem Test ausgegeben werden. Diese Variante ist für alle Zielgruppen möglich. Testleiter kommen mit bis zu 40 mobilen PCs zu Ihnen ins Haus oder Sie verwenden einen eigenen PC-Schulungsraum.
- Der PC erläutert die Aufgaben und erfasst die Antworten, eine Aufsicht gibt technischen und organisatorischen Support und kontrolliert die Testbedingungen. Sehr junge Bewerber für einfachere Berufsausbildungen sowie technikfremde Menschen sind benachteiligt.
- Der Test wird am heimischen PC bearbeitet. Eine Kontrolle der Testbedingungen und der Bearbeiteridentität ist nicht rechtssicher möglich.
3. Computergestützte IfP-Testverfahren für Großgruppen – Verfahren in Überarbeitung!
Die Eignungsmessungen des IFP werden unter anderem mit web-gestützten Testverfahren vorgenommen. Bewährt hat sich ein zweistufiger Verfahrensansatz, wonach auf Basis einer Home-Version eine Vorauswahl vorgenommen wird.
Der Präsenztest unter Aufsicht wird dann nur von Bewerberinnen und Bewerbern bearbeitet, die eine realistische Chance im Testverfahren aufweisen. Sollte eine Bewerberin oder ein Bewerber im Hometest gemogelt haben, fällt dies in jedem Fall im Präsenztest auf, da dieser mindestens genauso umfangreich ist.
Die eingesetzten Tests zur Eignungsmessung sind wie die Papierteste des IFP auf Basis der Primärfaktorentheorie der Intelligenzforschung und der speziellen Anforderungen der öffentlichen Verwaltung entwickelt. Hierzu gehören: Sprachliches Verständnis, rechnerisch-logisches Denken, Auffassen und Lernen sowie u.a. die Konzentrationsfähigkeit. Das Verfahrenskonzept ist in das AGG-orientierte IFP-Konzept zur Barrierebefreiung eingebettet. Von den Bewerbern werden die elektronischen Verfahren als anstrengend aber praxisnah, zweckgerecht und modern wahrgenommen. Die Tests sind mit einer Papier- oder Excel-gestützten Bewerberverwaltung sowie mit allen automatisierten Bewerbermanagement-Systemen verknüpfbar. Der computergestützte Test stellt eine gleichwertige Alternative zur konventionellen Testtechnik des IFP dar.